Erinnerungen
Violoncello-Solo
Den Holocaust-Opfern gewidmet
Das Jahr 1990. Jerusalem. Die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. Im Hauptsaal herrscht tiefe Dunkelheit, nur eine einzige Kerze spiegelt in den Wänden Millionen kleine Lichter wider, ein Symbol für die zerstörten Menschenleben. Leise erklingt Kammermusik unglaublicher Schönheit, eine männliche und eine weibliche Stimme nennen die Namen der Holocaust-Opfer.
Um sie alle zu nennen, müsste man die Namen mehrere Jahre lang rund um die Uhr vorlesen.
Dies habe ich allerdings erst später erfahren, damals stand ich inmitten dieses Saals tief erschüttert. Dieses Bild hat sich für lange Zeit in mein Gedächtnis gebrannt und als die israelische Cellospielerin Carmen Shiff mich eines Tages um die Komposition eines den Holocaust-Opfern gewidmeten Stückes bat, hatte ich dieses Bild wieder vor Augen, das meine Seele mit neuer Kraft berührte und als Impuls für die Komposition dieses Stückes diente, dessen Leitmotiv der Herzschlag der zerstörten Leben ist.
Slawa Ulanowski
"Erinnerungen" Carmen Shiff
"Erinnerungen" Prof. Mirel Iancovici
PRESSE
Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ)
20.09.2004
Herzklopfen der Holocaust-Kinder
...Dass ein Komponist den Holocaust auf Cello-Saiten besingt und darin „ERINNERUNGEN“ an das Herzklopfen der Kinder unter den Opfern einfließen lässt, ist Slawa Ulanowski zu danken. Der Tonschöpfer (...) findet im Schmerz für die Holocaust-Toten einen glühend-melancholischen Solo-Ton, der ebenso berührt, wie eine poetische Brücke zwischen Gestern und Heute schafft.
Hans Jörg Loskill