Die Wut über den verlorenen Groschen
Bearbeitung für Schlagzeug Solo und Orchester
Verlag HANS SIKORSKI: Die Wut über den verlorenen Groschen
Spielanweisungen
Diese Komposition ist nicht nur als Musikstück gedacht, sondern auch als kleine „Show“, in der der Schlagzeuger sowohl als Musiker auftritt als auch die Rolle Beethovens spielt, der diesen „verfluchten Groschen“ verloren hat.
Der Ablauf
Nach einigen Einleitungstakten erscheint „Beethoven“ aus den Kulissen oder aus dem Saal. Er sieht und hört nichts um sich herum, sondern betrachtet fassungslos seinen leeren Geldbeutel und seine Taschen. Sogleich beginnt er, den Groschen auf den Notenpulten, bei den Musikern oder im Publikum zu suchen. Immer mehr die Nerven verlierend nähert er sich seinem Instrumentarium und stürzt sich mit größtmöglicher Wut auf das Marimbafon (Takt 57).
Nachdem er sein Solo gespielt (Takt 89) und die Schlegel weggeworfen hat, vertieft er sich wieder in seine Suchaktion, diesmal zwischen den Schlaginstrumenten. Die Suche soll möglichst organisch mit dem Spiel auf der Pauke und dem hängenden Becken (Takte 120-128) verbunden werden; dabei fällt die erdröhnende Gran Cassa (Takt 125 in der Wiederholung) völlig aus dem orchestralen Gewebe.
Gleich nach den Schlägen der Gran Cassa (Takte 130-150) macht der Dirigent dem störenden Musiker Zeichen, dass er verschwinden solle; dieser ist jedoch nicht einverstanden und versucht mit Zeichen zu erklären, dass ihm sein Geld abhandengekommen ist.
Als der Dirigent begreift, dass er alleine mit dem ungehorsamen Musiker nicht fertig wird, wendet er sich ans Orchester, welches ihm einträchtig zur Seite steht (Takt 151 – „uh“).
Nach dieser Ermahnung kehrt „Beethoven“ endlich zu seinen Verpflichtungen als Orchestermusiker zurück.
PRESSE-AUSSCHNITTE
Thüringische Landeszeitung (TLZ)
26.02.2003
Ungewöhnliches von und über Beethoven
Frivoles Klangerlebnis...
Jena. Das 6. Symphoniekonzert der Reihe C der Jenaer Philharmonie am 28. Februar 2003 um 20.00 Uhr (19.00 Uhr Konzerteinführung) steht fast ausschließlich im Zeichen Ludwig van Beethovens. Neben seiner 1. Symphonie aus dem Jahre 1800 kommt der Maestro in zwei Bearbeitungen unterschiedlichster Intentionen zu Gehör. Seine ihm im Rondo a capriccio G-Dur op. 129 unterstellte „Wut über den verlorenen Groschen“ reizte den russischen Komponisten Slawa Ulanowski zu einer orchestralen Instrumentierung, welche den Verlust von Kleingeld nicht nur musikalisch pointieren könnte (...)
Thüringische Landeszeitung (TLZ)
3.03.2003
An Kurzweiligkeit kaum zu Überbieten
Beethoven und Boreyko als Publikumsmagneten
(...) „Die Wut über den verlorenen Groschen“ ist im Original für Klavier komponiert. Slawa Ulanowski (geb. 1951) bearbeitete das Rondo für Schlagzeug solo und Orchester (...)
(...) die Bearbeitung ist pfiffig instrumentiert und bereitet Publikum und Orchestermusikern sichtlich Vergnügen fernab von Klamotte. (...)
(...) Gute Nachricht für daheim gebliebene Hörer des bis zum letzten Stehplatz ausverkauften Konzertes: Deutschlandradio sendet den Mitschnitt am 11. März, 20 Uhr..
Hans Lehmann
Ostthüringer Zeitung (OTZ)
03.2003
Ungewöhnlicher Beethoven
Kurzweiliger und doch tiefer gehender Konzertabend in Jena
(...) „Rondo a cappriccio G-Dur“ von Beethoven, ursprünglich für Klavier komponiert, später mit dem Titel „Die Wut über den verlorenen Groschen“ versehen, nun hat es Slawa Ulanowski (geb. 1951) für Schlagzeug solo und Orchester bearbeitet. Was da über die Rampe kommt, das ist ein musikalisch wahrhaft kapriziöses Unternehmen virtuoser Spiellüst und musikantischen Witzes in jeder Zeile der Partitur. Kurzweiligkeit in orchestrale Perfektion verpackt, insgesamt ein launiger Konzertauftakt nicht ohne Hintersinn, denn das Original wurde keineswegs beschädigt, im Gegenteil, der Wiener Einsiedler einmal aus anderer Perspektive und mit Ulanowskis Hilfe zu bewundern. (...)
Hans Lehmann
Ostthüringer Zeitung (OTZ)
4.03.2003
Boreyko und Orchester überragendes Duo
Konzert der Superlative im Jenaer Volkshaus – Beethoven-Abend mit Andrey Boreyko
(...) Auffällig stumm verhielt sich zunächst Schlagzeuger Berkley Williams, der auf der noch leeren Bühne etwas zu suchen schien, ehe er später bei Beethovens „Wut über den verlorenen Groschen“ auf die Pauke haute. Spätestens da war dem letzten Gast klar, was der Musiker gesucht hatte. Das war eigentlich eher ein Fall fürs Fernsehen (...)
(...) Slawa Ulanowski hat das Klavierstück für Orchester bearbeitet, und das Schlagzeug-Solo darin war wie geschaffen für Berkley Williams, mit seinen Fähigkeiten zu glänzen (...)
Karl Müller Schmied
Rheinische Nachrichten
9.11.1994
Ein verheißungsvolles Debüt
Solisten Ensemble Europa beim Konzert Forma Messebau
(...) und als fulminanter Schlusspunkt eine genial-verrückte Orchesterbearbeitung von Beethovens „Wut über den verlorenen Groschen“ von Slawa Ulanowski, die den ohnehin kauzigen Charakter des Werkes so recht enthüllte. (...)